Ich teste 3 elektrische Fliegenklatschen mit Li-Ion Akku auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit.
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Inhalt
- Vorwort
- Test ZOMAKE elektrische Fliegenklatsche
- Test: Deckey elektrischer Fliegenfänger
- Test: NIVNI „Mückenschläger“
- Fazit
- Links & Kommentare
Vorwort
Bislang kaufte ich „normale“ elektrische Fliegenklatschen (AM), also in normaler Größe, und betrieben mit AA-Alkali-Batterien. Hingucker waren das nicht gerade, und die Lebensdauer ist begrenzt, obwohl sie relativ selten benutzt werden (in jedem Raum eine, teilen sie sich die Arbeit). Sie werden mit der Zeit schwächer, trotz neuer Batterien, oder funktionieren gar nicht mehr.
Diesmal wollte ich nicht nur was schickeres, sondern auch solche die einen 18650 Li-Ion Akku verwenden, weil die erheblich mehr Wumms liefern, als die 2x AA Batterien die in gewöhnlichen Fliegenklatschen drin sind (siehe Bild). Und wiederaufladbar ist ja auch eine gute Sache.
Vorteile einer elektrischen Fliegenklatsche
- Keine Flecken mehr von plattgematschten Fliegen.
- Die Jagd ist einfacher…
- …weil eine klassische Fliegenklatsche eine ziemlich kleine Schlagfläche hat, mit der man genau zielen muss.
- …weil in der Regel kein hektisches Umherschlagen, sondern langsame Annäherung zum Erfolg führt, siehe:
Richtige Verwendung
Auch wenn es Fliegenklatsche heißt – mit einer elektrischen Klatsche klatscht man nicht an die Wand / auf den Tisch – denn dann ist nicht nur die Fliege kaputt… Stattdessen nähert man sich so langsam wie möglich / nötig. Bis die Fliege merkt das sich da etwas nähert hat sie nicht mehr genug Spielraum um abzuhauen… Ist man ganz nah dran kann man schneller werden, um „den Kasten ganz dicht zu machen“.
Jagd man ein Insekt im Flug, so kann man in der Luft hin- und her wedeln, solange man nicht gegen die Deckenlampe, oder zufällig umherstehende Omis haut.
Apropos unschuldige Omis: Fast alle elektrischen Fliegenklatschen haben ein Schutzgitter, damit man im Eifer des Gefechts nicht andere, oder sich selbst unter Strom setzt. Wer schon mal Bekanntschaft mit einem elektrischen Weidezaun gemacht hat, weiß wovon ich rede… Und ich könnte mir vorstellen das eine elektrische Fliegenklatsche noch erheblich mehr Aua macht… Denn der Lichtblitz, und der damit verbundene Knall, mit dem die Insekten getoastet werden, lässt vermuten das man sehr amtlich eine gewischt bekäme (vielleicht sogar mit Brandverletzung), wäre das Schutzgitter nicht vorhanden.
Produktsicherheit: Ladeelektronik & mitgelieferte Akkus
Ladeverfahren: Weil in den hier getesteten Fliegenklatschen ein Li-Ion Akku drinsteckt, muss eine entsprechende Ladeelektronik verbaut sein, welche nach den CC/CV-Verfahren (Wikipedia) arbeitet – das prüfe ich bei jeder Fliegenklatsche.
Überspannungsschutz: Aus Sicherheitsgründen (Brand / Explosion), und um den Akku vor Beschädigung zu bewahren, muss die Ladeelektronik eine automatische Abschaltung besitzen, um bei 4,20 Volt Akkuspannung das Laden zu beenden.
Unterspannungsschutz: Um den Akku vor Zerstörung zu bewahren, und aus Brandschutzgründen, sollte die Elektronik eine automatische Abschaltung besitzen, um sich bei ca. 2,8 bis 2,5 Volt Akkuspannung auszuschalten. Auch dies prüfe ich.
Idealerweise würde dann eine LED blinken, um anzuzeigen das der Akku aufgeladen werden muss.
Akku-Alterung / Abnutzung
Verbrauchte Li-Ion Akkus unterliegen einem starken „Gummiband-Effekt“. Der äußert sich so das nach dem Laden (auf 4,2 Volt) die Leerlaufspannung stark absinkt. Beim Entladen steigt sie nach Entladeschluss hingegen wieder stark an. Die Akku-Spannung „federt“ also quasi zurück – umso mehr je abgenutzter der Akku ist. Ich prüfe ob die mitgelieferten Akkus neuwertig oder gebraucht sind.
- Ersatz-Akku: Bitte bitte bitte keine minderwertigen Fake-Akkus kaufen die irgendwelche verlockenden mAh-(Fantasie)angaben machen! Findige Geschäftsleute kaufen gebrauchte Akkus auf, überziehen sie mit einem neuem Schrumpfschlauch, und verkaufen sie dann als „Neu“.
Kaufe ausschließlich Markenakkus seriöser und bekannter Hersteller, weil diese in Bezug auf ein Brand- / Explosionsrisiko sehr sicher sind, und nebenbei stimmen dort auch die mAh-Angaben. Passende Markenakkus verlinke ich bei der jeweiligen Fliegenklatsche. Wer mehr darüber wissen möchte, und über 18650-LiIon-Akkus allgemein:
Test: ZOMAKE elektrische Fliegenklatsche
Gekauft bei Amazon: AM
Diese Klatsche besitzt die größte Grillfläche, was von Vorteil ist, besonders wenn man gerade am Einschlafen ist, und es am Ohr „sssssssßßßßßßßßß“ macht, und man im Dunkeln mit der Fliegenklatsche umherwedelt. Mit einer großen Fläche erhöht sich die Chance das Mistvieh seiner gerechten Strafe zuzuführen.
Zuerst Licht einschalten, und dann nach dem Vieh Ausschau zu halten erweist sich meist als erfolglos, weil der Übeltäter dann schon über alle Berge ist, bzw irgendwo getarnt hockt, so dass man ihn nicht entdeckt. Die haben alle ’ne Ninja-Ausbildung!
Die Form des Gitterrahmens, oben nahezu geradlinig, ermöglicht es die Insekten „an etwas entlang“ zu jagen, zB an der Zimmerdecke, oder an Vorhängen herunter, ohne das diese links und rechts Fluchtwege haben, wie bei einem runden Schläger.
Dicker Brummer: Es macht laut „PÄFF“, mit einem kleinen Lichtblitz. Schmackes ist da ordentlich vorhanden. Der Proband ist zunächst bewußtlos, schüttelt sich dann, und fliegt weiter. Vielleicht nur die Beine weggeschmolzen? Ich habe ihn allerdings auch nur noch 2 Minuten beim Fenster rumsummen gehört, danach ward er nie wieder gehört und gesehen. Wohl doch noch umgekippt. Obwohl, ohne Beine?…
(sorry, Humor so schwarz wie die getoasteten Probanden…)
Kleines Viech, ich weiß nicht was es war, da ich es nur durch Zufall beim Umherwedeln erwischt habe: „PÄFF“! Dieser Delinquent ist nicht mehr aufzufinden. Vermutlich wurde er unmittelbar in ein Bose-Einstein-Kondensat transformiert, und führt nun im Quantenhimmel ein besseres und schlechteres Leben gleichzeitig.
Fazit Wirsamkeit: Großgetier kommt unter Umständen nicht voll mit dem spannungsführenden inneren Gitter in Kontakt, so dass man ggf. noch mal nachlegen muss. Ich hab’s aber lieber so, mit Schutzgitter, als von DEM Ding mal versehentlich eine gewischt zu bekommen… Und große Brummer sind bei mir eh selten zu Gast. Meine Probanden sind fast immer Mücken und kleine Motten.
Die LED des „Suchscheinwerfers“ ist ausreichend hell und sparsam im Verbrauch (leuchtet seeeeeehhhr viele Stunden, 50, vielleicht auch 100 oder noch mehr…).
Auch mit (so gut wie) leerem Akku verrichtet die Klatsche noch einwandfrei ihren Dienst, das ist sehr gut, und besser als bei meinen alten „normalen“ Klatschen.
Eine Akku-Füllstand-Anzeige gibt es leider nicht. Im Zweifel kann man den „Suchscheinwerfer“ einschalten – wird der sichtbar schwächer ist der Akku komplett leer (und im Bereich von 2,7 – 2,5 Volt. Ab 2,4 Volt gibt die LED auf).
- Gewicht: 345g
- Länge & Breite: 55 x 22 cm
- „Suchscheinwerfer„: Ja.
- Akku-Elektronik
- Ladefortschrittanzeige: Ja, die LED leuchtet rot, dann orange. Grün = Fertig.
Bei orange darf man das Kabel schon gern abstöpseln – der Akku wird dann nicht ganz proppevoll geladen, was seine Lebensdauer erhöht, zumal eine Fliegenklatsche die meiste Zeit nur herumliegt, der Akku also überwiegend im „Lagerungsmodus“ ist. - CCCV-Ladeverfahren: Ja.
- Ladestrom: Startet mit 1,2A (was zu sportlich für den mitgelieferten Akku wäre), geht dann aber kontinuierlich runter, innerhalb von ca. 10 Minuten auf 0,52A, später auf 0,45A. Einen leeren Akku pusht er also erstmal, was nett ist um schnell Saft in die Klatsche zu bekommen, aber weniger Akku-schonend.
- Überspannungsschutz: Nein, nicht zuverlässig.
- Ladeschlussspannung 4,34V (ca. 1-2h nach Ladeschluss gemessen, mit mitgeliefertem Akku).
- Mit eigenem Akku (der nicht defekt ist) 4,22V. Das wäre gerade noch ok.
- 3. Versuch, gleicher Akku: 4,27V, abgebrochen, er hätte noch weiter geladen.
- Unterspannungsschutz: Nein (bis hinab zu 2,4 Volt getestet).
- Ladefortschrittanzeige: Ja, die LED leuchtet rot, dann orange. Grün = Fertig.
- Akku erneuern: Den Deckel des Akkufachs mit einem Kreuzschraubendreher lösen.
- Passender Markenakku: EB (2600mAh) oder EB (2900mAh) oder EB (3000mAh).
Fazit: Die interne Ladefunktion der Zomake stellt ein Brandrisiko dar.
Workaround: Man stellt sich einen Wecker, und unterbricht das Laden, wenn die LED orange wird.
Sicherer: Akku entnehmen, und in einem vernünftigen 18650-LiIon Ladegerät (AM) aufladen.
Zomake, mitgelieferter 18650 Akku
Kurzversion:
Der Akku ist ganz eindeutig ausgelutscht, und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein „recycelter“ Akku. Da verwundert es auch nicht das der Akku keinerlei Markennamen trägt – man hat auf einen Aufdruck gleich ganz verzichtet.
Immerhin: Der Akku hat eine vernünftige Pluspol-Isolierung, so das es beim heraushebeln mit einem Metall-Gegenstand keine böse Überraschung gibt.
Test: Deckey elektrischer Fliegenfänger
Gekauft bei Amazon: AM
Schickes Teil, das ich fürs Wohnzimmer haben wollte.
Ich kann es hier sehr kurz machen: Sie verhält sich in sämtlichen Punkten exakt wie die Zomake. Die Gitterfläche ist halt rund und kleiner, und die Optik eine andere. Unterschiede gibt es aber bei der Akku-Elektronik, siehe unten.
Spaßeshalber habe ich mal den LED-„Suchscheinwerfer“ eingeschaltet gelassen: 60 Stunden leuchtet die LED, dann fängt sie langsam an schwächer zu werden. Mit einem Markenakku würde sie sogar mehr als das doppelte, bis dreifache schaffen. Die LED ist also sehr effizient, was man auch daran bemerkt das sie kalt bleibt.
Nach 78 Stunden betrug die Akkuspannung noch 2,57 Volt.
- Gewicht: 304g
- Länge & Breite: 44 x 22,8 cm
- „Suchscheinwerfer„: Ja.
- Akku-Elektronik
- CCCV-Ladeverfahren: Ja.
Ladestrom: Unterhalb von 3,0V wird gaaaaaanz soft mit 0,04A geladen, ganz Akku-schonend. Danach mit 0,38A, auch Akku-schonend. - Überspannungsschutz: Ja, mehrmals getestet, lädt immer korrekt bis 4,20 Volt.
- Unterspannungsschutz: Nein (bis hinab zu 2,4 Volt getestet).
- CCCV-Ladeverfahren: Ja.
- Akku erneuern: Den Deckel des Akkufachs nach unten hin ziehen, dann abnehmen. Ggf. vorher den silbernen Aufkleber entfernen.
- Passender Markenakku: EB (2600mAh) oder EB (2900mAh) oder EB (3000mAh)
Deckey, mitgelieferter 18650 Akku
Auch hier lässt sich in allen Punkten das gleiche wie bei der Zomake beobachten – der Akku ist ausgelutscht. Der Akku schaut absolut identisch aus, möglicherweise der gleiche Zulieferer. Der einzige (optische) Unterschied ist das der Schrumpfschlauch bedruckt ist.
Test: NIVNI – „Mückenschläger“
Gekauft bei Amazon: AM
Kommt direkt aus China, daher auch die lustige Übersetzung, knapp am Tennisschläger vorbei. 😉 Bestellt habe ich sie am 13. August, versendet wurde am 14. Sie sollte zwischen dem 12-23 September kommen, kam aber schon nach 8 Tagen an, nich‘ schlecht.
Das Besondere ist der stufenlos ausziehbare Teleskopstil,. Man kann die Fliegenklatsche von ganz kurz bis ganz lang verwenden.
41 cm: Schlagfläche eingeklappt.
63 cm: Schlagfläche ausgeklappt.
96 cm: Schlagfläche ausgeklappt, Teleskop ganz ausgezogen.
Bis an 3,30 Meter hohe Decken reicht sie (ich bin 180 cm). Wie bei der Zomake ist der „Schläger“ oben nicht rund , so das die Viecher weniger Chance haben links und rechts vorbeizuhuschen. Wobei der Schläger der Zomake noch wesentlich breiter ist.
Zudem ist die Toasterfläche stufenlos bis 180° neigbar. 90° sind nützlich um sich langsam Getier zu nähern das an der Zimmerdecke sitzt…
Ganz ausgefahren macht der Teleskopstil einen ok-stabilen Eindruck – man kann auch damit noch recht schnell hin- und her wedeln, ohne das ich den Eindruck habe das dass Ding gleich abknickt.
Die Toast-Funktion ist schwächer als bei der Zomake und Deckey – es macht nicht „PÄFF“, aber es reicht um das Lied vom Tod zu spielen.
Im Verhältnis zur Gitterfläche hat sie relativ viel Abstandshalter eingebaut (damit das innere Gitter nicht gegen die äußeren Gitter schlagen kann. Erwischt man ein Insekt dort wo ein Abstandshalter läuft passiert gaaanix.
Das betrifft alle Klatschen – eben mehr oder weniger. Generell könnten die Abstandshalter noch schmaler sein.
Tipp: Im Telesopstil und im Knickgelenk muss natürlich ein Stromkabel laufen. Es ist möglicherweise ratsam Teleskop und Gelenk nicht unnötig zu bewegen, weil an solchen Stellen Kabelbruch entstehen KANN (nicht muss).
- Gewicht: 314g. Sehr leicht, dafür das es noch mit Teleskop ist…
- Länge & Breite: 41-96 x 18 cm
- „Suchscheinwerfer„: Nein.
- Akku-Elektronik
- CCCV-Ladeverfahren: Ja.
- Überspannungsschutz: Ja (4,15V).
- Unterspannungsschutz: Nein.
- Akku erneuern: Nicht vorgesehen.
Wer basteln möchte: Die 6 Schrauben entfernen. Das Gehäuse ist noch 2-fach verclipst – von der Gitterseite her öffnen geht einfacher. Einen 18650-Markenakku mit Lötfahnen besorgen, und anlöten…
Fazit
Alle drei Fliegenklatschen besitzen die exakt gleiche Bauweise des Gitters, und sind ebenso sehr ähnlich in der Bedienung – man schaltet sie gesondert ein, und hat zusätzlich den Auslöseknopf. Die Unterschiede liegen in der Fläche des Gitters, dem Design, und ob ein „Suchscheinwerfer“ vorhanden ist oder nicht.
Bei der Zomake und der Deckey sitzt mutmaßlich der gleiche („recycelte“) Schrott-Akku drin, der seine besten Zeiten längst hinter sich hat. Den sollte man beizeiten gegen einen neuen und sicheren Markenakku austauschen. Dann kann man in Ruhe schlafen, und hat nebenbei erheblich mehr Akku-Kapazität.
Die NIVNI-Fliegenklatsche hat weniger „Zapp-Power“ als die Zomake und Deckey, doch sie verrichtet ihren Dienst, und ist bei hohen Decken sehr nützlich.
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Links & Kommentare
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