Lohnt sich der Kauf eines neuen Wäschetrockners, wenn der alte Trockner noch funktioniert? Die realen Unterschiede beim Stromverbrauch, und nach wie vielen Jahren ein neuer Trockner Geld spart…
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Inhalt
- Wann lohnt sich ein neuer Trockner? Über den Daumen gepeilt…
- Links & Kommentare
Wann lohnt sich ein neuer Trockner?
Wenn du einen funktionieren Wäschetrockner ohne Wärmepumpe besitzt (Kondenstrockner oder Ablufttrockner), dann lohnt ein Neukauf nur dann wenn du ihn durch einen Trockner mit Wärmepumpe ersetzt, denn das sind mit Abstand die besten Wäschetrockner in Bezug auf den Stromverbrauch.
Über alles andere braucht man gar nicht weiter nachzudenken. Eine reale Kostenersparnis entsteht nur dann, wenn der neue Trockner mit einem Bruchteil der Energie auskommt, und das gibt es nur bei Wärmepumpentrocknern.
In meinem Fall sieht das beispielsweise so aus:
Mein neuer Wärmepumpentrockner AM hat die Effizienzklasse „A+++ -10%“ und kommt mit rund 25% der Energie aus die vorher mein Kondenstrockner (Siemens) benötigte. Oder in absoluten Zahlen:
Pro Handtuchladung (15 Frotteehandtücher) bezahlte ich beim Kondenstrockner 0,94 Euro für das Trocknen, während es mich beim Wärmepumpentrockner nur noch 0,23 Euro kostet.
0,71 Euro gespart = 75% der vorherigen Kosten!
Tatsächlich wird mich die Handtuchladung sogar noch weniger als 0,23 Euro kosten, denn ich mache meine Vergleichstests mit nur 1000 U/min Schleudertouren, weil das der offizielle Teststandard ist.
Wenn es dir genügt das der Spareffekt zu einem Kondenstrockner ungefähr 75% beträgt, dann kannst du ein paar Kapitel überspringen, und direkt schauen nach wie vielen Jahren sich ein neuer Wäschetrockner amortisieren würde: Wäschetrockner Sparformel
Wenn du hingegen genau wissen möchtest wie viel du sparen kannst, musst du mit deinen realen Zahlen rechnen, wofür du zunächst die Ausgangswerte ermittelst:
Eigene Werte ermitteln
Dein Strompreis
Der Preis pro kWh (Kilowattstunde) ist uninteressant, da die Stromanbieter den tatsächlichen kWh-Preis heutzutage gern in der Grundgebühr verstecken. Ich zahle beispielsweise „nur“ 0,25 Cent pro kWh, in Wirklichkeit jedoch 30,05 Cent, und meine Grundgebühr ist sogar noch relativ moderat.
- Deinen realen kWh-Preis kannst du so herausfinden:
- Schau in die letzte Stromabrechnung – dort wirst du einen Betrag (Zwischensumme) für das vergangene Jahr finden (es können auch 6 Monate sein).
- Achte unbedingt darauf das in diesem Betrag auch die Grundgebühren für den gleichen Zeitraum enthalten sind – sie können irgendwo anders gesondert aufgeführt sein. Wenn nicht, schau was die monatliche Grundgebühr ist, und addiere sie entsprechend für den Abrechnungszeitraum hinzu.
- Zwischenbeträge sind häufig Nettopreise, weil’s günstiger aussieht. 😉 Du musst die Bruttopreise nehmen, die irgendwo daneben / darunter stehen sollten.
- Manche Stromabrechnungen sind absichtlich extrem kompliziert gestaltet, um lästige Fragen zu vermeiden – der Kunde kapituliert freiwillig vor dem Zahlensalat: „Wird schon richtig sein…“. Lass dich nicht verwirren. 😉
- Der Rechnungsendbetrag, ganz unten oder oben, ist uninteressant, da er durch Abschläge oder sonstige Verrechnungen keinen Bezug zum vergangenen Abrechnungszeitraum hat.
- Sehr häufig werden Rechnungen (und Preiserhöhungen) so gestaltet das sie auf den ersten Blick „nicht so schlimm“ aussehen. Nimm dir ’nen Kaffee, 10 Minuten, und schaue dir alles in Ruhe an…
Stromverbrauch des alten Trockners
Du kannst in der Anleitung schauen was das „Baumwollprogramm Schranktrocken
“ verbraucht.
Am besten aber misst du selber nach, denn die Angabe muss nicht stimmen, und zudem ist dein Trockner im Lauf der Zeit mehr oder minder ineffektiver geworden, weil sich, mehr oder minder, Staub im Geräteinneren angesammelt hat. Das ist unvermeidlich, trotz Flusenfilter und Kondensatorfilter. Viele Trockner sind nach Jahren innen komplette Staubwüsten, wodurch der Wärmefluss beeinträchtigt ist.
Stromverbrauch des neuen Trockners
A+++ Geräte sind mittlerweile keine Ausnahme mehr. Doch das Energielabel (Wikipedia) hilft nur bedingt weiter, weil die Hersteller kaum kontrolliert werden, und die Messungen selber durchführen. Zudem schafft die EU es nicht einen wirklich einfach vergleichbaren Wert vorzugeben, der auch in Zukunft Bestand hat. Stattdessen hält man an Buchstaben und Farben fest…
Ideal wäre es einen (nahezu beliebigen) Verbrauch als Bezugswert festzusetzen, und dann den Verbrauch eines Gerätes per „-xx%“ zu deklarieren, also „Verbraucht 45% weniger Strom als der Basiswert„. Fertig. Das hätte auch den Vorteil das man mit einem Blick sehen könnte wieviel ein aktuelles Gerät im Vergleich zum 10 Jahre alten Gerät spart…
Nun ja, einfach gibt’s leider nicht, und so kommt es das man die Buchstaben über die Jahre nicht vergleichen kann. Die „A+++“ Kennzeichnung wird bald wieder abgeschafft, und dann gibt es erstmal nur „B“-Geräte, und das Durcheinander wird noch größer als es eh schon ist. 🙁
- Wie kann man vergleichen?
- Vergiss die Buchstaben. Sie geben nur einen groben Anhaltspunkt bei aktuellen Geräten, und können etwas völlig anderes bedeuten, bei Geräten unterschiedlichen Alters.
- Geräte die ab ca. 2012 in den Handel kamen kann man am ehesten anhand des gemittelten Jahresverbrauchs vergleichen (Prüfnorm: EN 61121:2012). Nun wurde aber diese Norm ab 2020 wieder geändert, aber mit einer Übergangsfrist. so dass man irgendwann auf dem Energielabel von Wäschetrocknern „EN 61121:2020“ finden wird. Ob in der geänderten Prüfnorm noch die gleichen Bedingungen für den gemittelten Jahresverbrauch gelten konnte ich nicht ermitteln, da die Norm nicht einsehbar ist, ohne Geld auf den Tisch zu legen (ca. €150). Da kaufe ich mir lieber ein Eis. 😉
- Wenn man als Verbraucher einen konkreten Vergleich des Verbrauchs machen möchte, so ist der Blick in die Bedienungsanleitung m.M.n. die beste Option:
In der Anleitung gibt es (zwingend) eine Verbrauchsangabe für das „Baumwolle Schranktrocken
“ Programm, mit einem konkreten kWh-Wert. Es kann auch „Standardprogramm
“ heissen.
Diesen Wert kannst du dann mit dem Wert deines eigenen Gerätes vergleichen (Bedienungsanleitung), oder wenn du es selbst per Energiemonitor gemessen hast.
Das neue Gerät kannst du natürlich auch per Energiemonitor messen, dann hast du „Butter bei die Fische“. 🙂 Und es hat noch einen Vorteil: Du kannst später jederzeit kontrollieren wie gut der Trockner noch ist. Hat der Wirkungsgrad stark abgenommen, ist wahrscheinlich viel Staub im Inneren.
Wäschetrockner Sparformel
Ausgangswerte
Für die Ausgangswerte setze ich beispielhaft meine persönlichen Werte ein:
- Stromkosten: 0,305 Euro bezahle ich pro kWh (Kilowattstunde). Wichtig: Die Grundgebühr ist mit eingerechnet.
- Stromverbrauch mit 4Kg Beladung (entspricht voller 8Kg-Waschmaschine mit ca. 15 Frotteehandtüchern):
- Euro pro Trocknung
- Alter Trockner :
3,08 kWh * 0,305 Euro = 0,939 Euro
- Neuer Trockner:
0,74 kWh * 0,305 Cent = 0,226 Euro
- Alter Trockner :
- Spardifferenz:
0,939 - 0,226 = 0,71 Euro pro Trocknung (76%)
Einsparung pro Jahr
Wie viel spart der neue Wäschetrockner jährlich?
- Formel
NutzungshäufigkeitProWoche * SpardifferenzProTrocknung * 52 = Einsparung pro Jahr
- Mit den Werten von oben gerechnet:
1 * 0,71 * 52 = 37 Euro Einsparung pro Jahr
- Bei einer Nutzung von 2x pro Woche:
2 * 0,71 * 52 = 74 Euro Einsparung pro Jahr
- 2 bis 3 mal pro Woche trocknen:
2,5 * 0,71 * 52 = 92 Euro Einsparung pro Jahr
Amortisation
Nach wie vielen Jahren hat der Spareffekt die Anschaffungskosten des neuen Wäschetrockners bezahlt?
- Anschaffungskosten
- Kaufpreis neuer Trockner:
500 Euro
- Verkaufspreis alter Trockner*:
50 Euro
- Ausgaben: 450 Euro
- Kaufpreis neuer Trockner:
- Formel
Ausgaben / EinsparungProJahr = Amortisationsdauer
- Mit den Werten von oben gerechnet:
450 / 37 = 12,2 Jahre
- Bei einer Nutzung von 2x pro Woche:
450 / 74 = 6,1 Jahre
- 2 bis 3 mal pro Woche trocknen:
450 / 92 = 4,9 Jahre
Wie man sieht, lohnt ein Neukauf scheinbar nicht, wenn man nur 1x pro Woche trocknet. Da kann der neue Trockner durchaus schon wieder kaputt sein, bevor er sich amortisiert hat…
Aber: Weil der Trockner nur sehr wenig läuft, wird er auch entsprechend länger halten.
Aber: So wirklich sexy ist das nicht, weil einem dabei der technische Fortschritt davon laufen kann. Gibt es in 7 Jahren Geräte die noch mal die Hälfte verbrauchen, hat man wieder ein technisch veraltetes Gerät, das dann noch nicht amortisiert ist…
Aber: Es ist ziemlich unwahrscheinlich das bei Wärmepumpentrocknern noch große Sprünge bei der Energieeffizienz möglich sind.
Bei so vielen unwägbaren „Aber“ fällt ein Rat schwer… Ich würde bei seltener Nutzung dazu tendieren den alten Trockner weiter zu benutzen, solange sich die Trommel noch irgendwie dreht, wenn man kräftig dagegen tritt. 😉
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Links & Kommentare
- Stromkosten-Messgerät
- Wärmepumpentrockner mit nur 158 kWh gemitteltem Jahresverbrauch: AM