Test: Handmixer Grundig HM8680 / HM7680

Grundig HM 7680 HandmixerIn meinem Erfahrungsbericht teste ich den Grundig Handmixer Delisia HM8680 / HM7680 auf Herz und Nieren. Oder sollte ich besser sagen „auf Schalter und Getriebe“? 😉

Die Werbung verspricht hoch und heilig: Der Handmixer hat „kraftvolle 700 Watt“, besitzt „hochwertige Edelstahl-Rührstäbe und Knethaken“, hat „6 Geschwindigkeitsstufen plus Turbostufe“ und eine Antispritzfunktion (Softstart).

Und nun die Wirklichkeit…

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Inhalt

Ersteindruck

(Der weiße Mixer auf den Fotos ist Omas DDR-Mixer)

Nach meinen Auswahl-Überlegungen zum Thema Handmixer ist es ein Grundig geworden. Den Handmixer gibt es entweder einzeln, Modell HM 7680  (AM | EB), oder im Set mit einem Zerkleinerer, dann heißt der Mixer kurioserweise HM 8680  (AM | EB), ist aber trotzdem der gleiche Mixer. Da es das Set auf Ebay im Angebot gab, sogar ein paar Euro billiger als der HM 7680, habe ich mich dafür entschieden, obwohl ich den Zerkleinerer wohl kaum brauchen werde.

Auspacken: Der Mixer ist etwas kleiner, und auch leichter als ich erwartet hätte, macht ja nichts. Er ist handlich. Dafür wirkt der mitgelieferte Zerkleinerer größer als erwartet. Er hat einen Glaskörper, schön.

Auf den allerersten Blick machen die Quirle / Knethaken in der Packung einen potenten Eindruck. Sie sind dick, und vor allem komplett aus Metall, wie ich das haben wollte.

Grundig HM 8680 DDR Handmixer Hoehe

Das Anschlusskabel kommt oben heraus und wird beim Abstellen / Hinlegen nie mechanisch belastet werden, gut. Das man ein Kabel nie komplett stramm aufwickelt, sondern das erste Stück locker lässt und dann erst wickelt erwähne ich mal für die die es noch nicht wissen. 😉

 

Grundig HM 8680 DDR Handmixer Kabel SchalterDer Handgriff ist einen Tick kürzer, so dass das Kabel darunter passt wenn man den Handmixer vertikal abstellt. So entsteht keine Kippelei.

Grundig wirbt damit das ihnen Müllvermeidung am Herzen liegt. Der Produktkarton ist recht dünn, und Mixer und Zerkleinerer werden von insgesamt zwei Papp-Presschalen stoßgeschützt und sicher gehalten, soweit sehr gut.
Nun könnte man sich noch überlegen wie man die vier (dünnen) Plastiktütchen ersetzen könnte. Das man den Handmixer mit seiner Klavierlack-Optik in eine „reibfreie“ Folie steckt verstehe ich noch, der Zerkleinerer bräuchte es vielleicht nicht unbedingt. Die Rührbesen / Knethaken könnte man problemlos in Papier wickeln, und das Handbuch braucht am allerwenigsten eine Plastitüte, es sei denn es flöge im Karton umher, aber auch dann könnte man es in Papier wickeln / in einen Umschlag stecken…
Trotzdem ist das Ganze eher gelungen. Kein Vergleich zu den Verpackungsorgien manch anderer Produkte, mit viel Plastik/Styropor und sonstigem…

Laufgeräusch

Die jungfräuliche Ersteinschaltung, auf Stufe 1, und ich muss grinsen: Der Softanlauf funktioniert, und das Laufgeräusch ist recht undefinierbar. Eine Mischung aus (leisem) Fön, Seilwinde und einem Schuss Warp-Antrieb. 😉 Mit geschlossenen Augen würde ich nie drauf kommen das da ein Handmixer läuft. Es klingt auch irgendwie „zu langsam“ für einen Handmixer. Wie auch immer, da schreit, schröcht und rattert nix. Ich finde es irgendwie „amüsant-cool“.

Die Lautstärke ist für einen Handmixer eher leise, auf höheren Stufen natürlich lauter, aber völlig im Rahmen und sicher leiser als mein kaputter DDR-Mixer, der dazu auch den ganz typischen alten Handmixer-Sound hatte – schön klang das ja nicht wirklich. 😉

Die erste Stufe & Blutorgien

Die Geschwindigkeitsstufe 1 läuft relativ langsam, aber definitiv nicht langsam genug. Meine feierliche Erstrührung ist eine Tomatensoße für Pizza, in einem schmalen tiefen Rührgefäß. Es dauert nur wenige Sekunden, da habe ich schon drei (winzige) Tomatenspritzer auf dem Shirt. Kann dieser Mixer nicht vielleicht auch Wäsche waschen? 😉

Liebe Handmixer-Hersteller:
Man möchte gelegentlich nur mal ganz vorsichtig was rühren, ohne einen großen Action-Film zu drehen, bzw in diesem Fall einen Horrorfilm bei dem das Blut spritzt.
Wenn man schon opulente 6 Geschwindigkeitsstufen hat, dann müsste es doch drin sein eine Stufe 1 so zu gestalten das da wirklich nix spritzt.
Vielleicht lautet die korrekte Antwort darauf: „Dann nehmen Sie doch einen Schneebesen oder Löffel, da können Sie dann so langsam rühren wie es Ihnen gefällt! Hau’n Sie ab, Mann!“.  😀 
Vielleicht ist bei gewöhnlichen Mixern das Drehmoment des Motors zu schwach um wirklich langsam genug laufen zu können (und nicht Gefahr zu laufen in der Drehzahl komplett zu verrecken) – bei einem 700-Watt Motor sollte das doch aber eher weniger ein Problem sein?

Dann fällt mir noch auf das die geschwungene Form der Besen eher dafür sorgt das Rührgut nach oben gedrückt wird, vielleicht auch ein Teil des Problems. War das der Plan, oder wurden die Besen vielleicht sogar falsch herum produziert – eine Verwechslung im Werk mit den zugehörigen Achsstücken?

Ich werde kreativ und montiere nur einen Quirl, und zwar den rechten Quirl auf die linke Position (umgekehrt ginge es eh nicht). Nun habe ich ganz erheblich weniger Spritzen (was aber auch hauptsächlich daran liegt das ein Quirl allein immer deutlich weniger Action erzeugt als zwei die sich direkt nebeneinander „bekämpfen“).
Es könnte nun mit weißem T-Shirt gutgehen, würde ich auf Dauer aber auch nicht garantieren. Weniger Drehzahl wäre besser, und ich will ja auch zwei Quirle nutzen können…

Warp 6, bitte – Geschwindigkeitsschalter

Grundig HM 8680 Handmixer StufenschalterDer Geschwindigkeitsschalter ist sinnloserweise beleuchtet. Man rührt ja doch eher selten in Dunkelheit, außer im Folterkeller vielleicht mal. Na gut, die orange Beleuchtung sieht cool aus, zugegeben (auf dem Foto nicht zu sehen).

Der Mechanik / Haptik würde ich die Schulnote 3- geben. Es ist etwas schwierig genau auf die gewünschte Stufe zu schalten, sie zu treffen, besonders im Rührgefecht. Er sollte knackigere Rastpunkte haben, und der Hebel länger sein. Ich denke es wäre auch angenehmer wenn der Schalter in Richtung der Längsachse des Gerätes schalten würde, wo man mit dem Daumen mehr Präzision hat, als wenn man seitlich schieben muss,besonders  bei einem Gerät das in Aktion auch mal seitliche Kräfte ausübt…
Mein total verrückter Vorschlag an Grundig: Mehr um den Schalter selbst kümmern, als um dessen Beleuchtung…

6 Geschwindigkeitsstufen sind tatsächlich reichlich, der Unterschied zwischen zwei Stufen schon ziemlich gering, was dann sogar wieder das vorgenannte Problem „etwas unpräzises Schalten“ abmildert, weil’s ziemlich wurscht ist ob man nun auf Stufe 3 oder 4 gelandet ist…

Zwischen Stufe 5 und 6 ist sich die Maschine nicht immer einig was sie nehmen soll. Beide Stufen liegen manchmal auf Position 5 oder 6, etwas kurios. Ich vermute ein mechanisches Problem, denn manchmal behebt es sich wenn ich nur Druck auf den Schalter ausübe, ohne Schalten.

Aha, es ist schon ab Stufe 3/4 so, aber weniger ausgeprägt. Sehr merkwürdig, denn ein richtig reproduzierbares Muster ergibt sich nicht. Manchmal wird auch schon umgeschaltet wenn man nur Druck in Richtung der nächsten Stufe ausübt, und bei Stufe 6 schaltet er manchmal erst auf 6, bewegt man den Hebel ganz ans Ende, wieder auf 5. Alles mal so und mal so, nicht hart reproduzierbar. Vielleicht auch eine Lotto-Funktion in der Elektronik der Motoransteuerung.
Hier liegt wohl ein Defekt meines Exemplars vor, andernfalls ein äußerst mies konstruierter Schalter / oder Motorsteuerung.

Die Turbo-Taste schaltet direkt auf Stufe 6 – immer mit „Softhochlauf“ von einer der unteren Stufen. Die Turbo-Taste funktioniert nicht solo, man muss schon im Mixbetrieb sein damit sie reagiert.
Die Werbeaussage „6 Geschwindigkeitsstufen plus Turbostufe“, suggeriert insgesamt 7 Stufen. Na ja, is eh wurscht, 6 Stufen reichen wirklich völlig.

Die Auswurftaste funktioniert tadellos, ohne jegliches Gehake. Die Quirle kommen mit ordentlich Schwung heraus, für Banküberfälle empfehle ich jedoch weiterhin klassische Schusswaffen.

Das Motorgebläse…

Grundig HM 8680 Handmixer Zubehoer Anschluss…liegt hinten, hinter der abnehmbaren Rückkappe wo der Zerkleinerer angeschlossen wird. Luft wird von hinten angesaugt, was gut ist um weniger Dreck in die Maschine zu saugen. Die warme Luft wird vorne über den Ring dezent ausgeblasen, und auch ein ganz klein bisschen oben aus dem Tasterbereich. Ein kleiner Test mit Mehl in einer weiten Rührschüssel, Stufe 1: Der „Wind“ ist so gering das er keinen Staub verursacht.

Nach kurzem (so 1-2 Minuten) Luftrührtestbetrieb, also im Leerlauf, entnehme ich die Knethaken, deren Enden dann auffällig warm, fast heiß sind. Ein revolutionäres Kühlkonzept das die Wärme an den Quirlen/Haken ableitet? 😉 Nein, die ganze Unterseite des Mixers wird etwas warm, aber nie so das ich mir Sorgen machen würde, auch nach ca. 5 Minuten Hefeteig-kneten nicht.
Aber #1: Gehäusewärme sagt nicht unbedingt etwas über potenzielle Hotspots im Gerät aus, die, falls vorhanden, problematisch sein könnten.
Aber #2: Für das Rühren von Luft finde ich die Wärmeentwicklung eher etwas erstaunlich. Der Motor hat gar nichts zu tun, der wird es kaum sein. Wird da das Getriebe so warm? Das würde auch zu den warmen Knethaken passen…

Quirle & Knethaken

Grundig HM 8680 Handmixer, Quirle & KnethakenDie Quirle sehen von der Materialoberfläche eher „spacig“ aus, wie eine Mischung aus Stahl, Alu und Plastik, ganz seltsam. Ich bezweifle das es Edelstahl ist, sieht nach irgend ’ner merkwürdigen Legierung aus, auch das Gewicht scheint mir zu leicht für Edelstahl.
Die Stabilität der Besen ist so lala, obwohl sie recht dick sind, was vielleicht an ihrer geschwungenen Form liegen mag. Omas DDR-Mixer-Quirle sind viiiel dünner (die Besen), und trotzdem stabiler. Ich denke für den Alltagsbetrieb sind sie stabil genug, da biegt man ja nicht an ihnen herum. Herum biegen?:
Der linke Quirl läuft nicht rund, eiert ein wenig. Ich nehme einen Edding, lasse laufen, und markiere so die Stelle wo er ausschlägt. Trotzdem will mir eine Begradigung nicht so recht gelingen, was auch daran liegen mag das nicht nur der Besen, sondern auch die Achse etwas eiert, und zwar an anderer Stelle – ich muss also in zwei verschiedene Richtungen biegen… Meine Geduld das hinzufummeln ist auch gerade etwas begrenzt.

Die Knethaken sind vom gleichen Material, hier ist es nun der rechte der ein klein wenig eiert. Bei zuviel Langeweile richte ich den Kram vielleicht noch aus.
Aha, bezüglich des Materials noch mal: Bei den Knethaken sieht man das die Spiralen auf die Achse aufgelötet wurden. Mit ’nem Magneten wird es richtig seltsam: Die Spiralen sind sehr schwach magnetisch, die Achse ebenfalls, aber an zwei Punkten wiederum gar nicht magnetisch. Sehr seltsam. Vermutlich hat man hier einfach Material eines abgestürzten UFOs der Zweitverwertung zugeführt, um Kosten zu sparen. 😀

Das ganze muss vom Material nicht zwingend schlecht sein, ist aber nicht das was ich mir unter „hochwertigem Edelstahl“ vorstelle (wie es die Werbung verspricht). DAS wären Haken die aus einem Stück bestünden, und auch wirklich komplett aus Edelstahl wären…

Grundig HM 8680 Handmixer Quirle Eindeutige PassungQuirle und Haken kann man nicht falsch herum in die Maschine einsetzen, so dass auch unbedarfte nicht in die Situation kommen das Teig forsch zur Maschine hochwandert, sehr schön.
Das Einsetzen der Quirle geht leichter wenn man den rechten Quirl zuerst einsetzt, weil er nur zwei „Zacken“ hat und man ihn ggf. mehr drehen muss um die Einrastposition zu finden. Drehen geht aber nicht so gut wenn der linke Quirl schon drin ist…

Grundig HM 8680 Handmixer Knethaken TellerQuirle und Haken haben oben ein Tellerchen, damit kein Teig in die Aufnahmen eindringen kann / nichts hineinspritzt.

Die Länge der Quirle und Haken ist mit 160mm (ab Unterkante des Hauptgehäuses) großzügig bemessen, sogar 10mm mehr als beim DDR-Handmixer.

Hefeteig kneten

Das der HM 8680 Raumluft und Tomatensoße rühren kann hat er bewiesen. Kommen wir nun endlich zur Königsdisziplin, ich hab auch schon mächtig Hunger…

So 1-2 die Woche backe ich Pizza: 300g Mehl, Salz, Hefe, 200g Wasser, ’n Löffelchen Öl.

Mit Omas DDR-Handmixer (150 lumpige Watt) ging das von der Kraft her, auch wenn er sich spürbar mühen musste. Meine Erwartung an einen 700-Watt Handmixer sind entsprechend hoch – sollte beinahe wie Butter da durchgehen.

Es kommt anders.  😯

Die Knethaken, besser gesagt die Aufnahme im Gerät ist offensichtlich flexibler als beim DDR-Mixer, denn die Haken verlassen sichtbar ihre 90°-Position zum Gerät wenn ich „durch den Teig schiebe“. Nicht mega-dramatisch, und das muss auch nicht schlimm sein, kann ja einfach etwas flexibler gebaut sein, erweckt nun aber auch nicht den „rock-solid“-Eindruck bei mir.

Der Teig verhält sich merkwürdig, wird irgendwie ganz anders als beim DDR-Mixer, dessen Knethaken dichter zusammen standen, und sich williger „von selbst“ durch den Teig kneteten. Schauen wir uns die Haken mal an:

Grundig HM 8680 vs DDR Handmixer Knethaken Länge

Man sieht das die Grundig-Knethaken mehr Spiralanteil und zusätzlich unten ein „U“ haben. Beides führt zu erheblich mehr Widerstand im Teig, so dass der HM 7680 (und dessen Benutzer) mehr ackern muss um durch den Teig zu kommen.
Das der Grundig nicht so willig „von selbst“ durch den Teig geht liegt sicher einerseits an den bremsenden „U“s, als auch am größeren Abstand der Knethaken untereinander. An Grundigs Stelle würde ich mindestens mal das „U“ zu einem geschwungenen „L“ entschärfen, auch weil dort die Hebelkräfte am größten sind. Bonus: Teig würde nicht mehr so hartnäckig im „U“ kleben wenn man den Handmixer aus dem Teig hebt.

Durch die „viele Mechanik“ der Grundig-Knethaken ist das Knetergebnis aber sehr gut – der Teig wird klebriger als beim DDR-Mixer, was ein Zeichen für sehr gute Durchmischung ist. Ich lege Mehl nach und alles wird gut.

Gegen Ende, das wir leider gleich noch richtig auskosten werden müssen, verlassen die Knethaken manchmal einzeln ihre 90°-Position, ohne das ich irgendwie aktiv drücke – dann wenn der Teig beschließt seinen Kampf hauptsächlich mit einem der Haken auszutragen. Das ganze wirkt nun doch eher ungewollt labil und es mehren sich Gedanken wie „Hm, muss das so?“ *kopfkratz*… 😉

Zur Drehzahl und Leistung: Ich hätte bei 550 Watt Mehrleistung gegenüber dem DDR-Mixer erwartet das die Drehzahl gar nicht, oder zumindest fast gar nicht einbricht.
Auf Stufe 1, das geht anfangs noch ganz gut, bei fester werdendem Teig bricht es aber sehr ein, wollte ich ihm nicht zumuten, also höher, sehr bald war ich auf Stufe 6, wo sie natürlich am wenigsten einbricht, aber doch auch spürbar. Wiederum etwas weniger als bei Omas Handmixer. Dennoch enttäuschend. Es ist wohl zuviel verlangt das eine Motorsteuerung die Drehzahl aktiv aufrecht erhält, womöglich gar auf Stufe 1… Es sollte machbar sein, denn der Handmixer hat 700 Watt, sogar mehr als viele Küchenmaschinen… Oder doch nicht? Energiemonitor drangehängt: Beim Teig-kneten: Stufe 1: bummelig 60-80 Watt. Stufe 6: 130-166 Watt.  😯 
Leider leider kann ich nun Omas Mixer nicht mehr mit’m Energiemonitor testen, da Lagerschaden. Angegeben ist der mit 150 Watt, die er vermutlich auch halbwegs bringt, weil es mal eine Zeit gab in der man das draufgeschrieben hat was drin war…

Gut, bis hierhin wäre mir das alles wurscht, solange der Handmixer halt seinen Job erledigen würde. Es kommt aber noch schlimmer. Der Teig war fast fertig, da hat das Getriebe mir eine wichtige Mitteilung zu machen. Ich hab nicht genau verstanden was es sagen wollte, ich verstand nur *SCHRÖCH* und da hab ich das Gerät dann doch lieber ausgeschaltet und mal nachgefragt: „Wie bitte?“, doch ohne Antwort. Das es sich um ein Plastikgetriebe handelt(e) ließ der *schröch*-Sound mit Plastik-quietschendem Unterton klar erkennen.

Mannmannmannmannmannmannmannmann, kann das wahr sein? Beim ERSTEN Teig-kneten über die Wupper, hinüber, EOL, wartungsbedürftig, total kapott, oder wie der Fachmann sagt: Im Arsch.

Gemessene Daten

  • Kabellänge: 125 cm
  • Länge der Quirle & Knethaken: 160mm (ab Unterkante des Mixer-Hauptgehäuses)
  • Gewicht: 868g
  • Gewicht der Quirle / Knethaken: 94g / 72g
  • Leistung: 166 Watt (700 Herstellerangabe)
  • Standby: 0,2 Watt

Grundig HM 8680 Handmixer Typenschild

Fazit

Grundig HM 8680 DDR Handmixer LängeMal ein ganz anderer Handmixer, in jeder Hinsicht. Den Sound finde ich witzig und die Lautstärke hält sich für einen Handmixer im Rahmen. Die „Wasserkocher“-Optik im vertikalen Stand mag man, oder eben nicht. Quirle und Haken sind ohne Plastik, sehr gut. Da wäre es nur schön gewesen wenn die auch rund laufen würden.

Beim Geschwindigkeitsschalter (oder der Motorsteuerung) stimmt etwas nicht, und mit dem Getriebe ist glaube ich auch etwas nicht in Ordnung. 😉 Der Traum das ein 700-Watt Mixer doch wohl mehr als genug Power und mechanische Stabilität bieten sollte ist ausgeträumt (ok, vielleicht nicht ganz, da dieser Mixer ja bei weitem keine 700 Watt besitzt). Das Gerät eignet sich um Luft zu schlagen, für mehr würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.
Mal ernsthaft, auch wenn’s bei so einem Produkt schwer fällt den Sarkasmus abzustellen, vielleicht würde der viele Jahre laufen, solange man ihn nicht mit Teig belästigt. Vielleicht.

Grundig wirbt damit das sie Müll vermeiden wollen, sehr löblich. Das muss nur von der schöne-Worte-Marketingabteilung nicht nur zu den Verpackungsdesignern, sondern auch und vor allem zur Produktentwicklung vordringen. Was nützt eine schlanke Verpackung wenn VIEL mehr Resourcen durch ein mieses Produkt verschwendet werden… Aber auf Qualität braucht man bei den heutigen Firmen wohl nicht mehr zu hoffen, denn Qualität & Haltbarkeit, das läuft dem Ziel einer Aktiengesellschaft zuwider….

Niemand kann mir erzählen das man in 70 Jahren Handmixer-Bau nicht gelernt hätte wie man ein stabiles Gerät baut. Gegen Plastikzahnräder ist gar nichts einzuwenden, wenn sie in Material & Größe ausreichend dimensioniert sind. „Kostendruck“, bla bla, lächerlich, der Unterschied im Produktionspreis für vernünftige Zahnräder sind wenige Cent, die jeder Kunde dem Hersteller gern mit einem ganzen Euro vergolden würde, sogar zwei, ach komm, zehn! 😉
Bei einem Gerät das sich beim ersten bestimmungsgemäßen Gebrauch zerlegt (und oh Zufall, am Getriebe) kann ich nur noch Absicht unterstellen, geplante Obsoleszenz (Wikipedia). Strategie: Die meisten Kunden werden keinen Hefeteig kneten, dann hält das Gerät zumindest die Gewährleistung durch. Dann bitte neu kaufen, unseren Aktionären und Managern werden die Porsche langsam knapp.

Zur Steigerung der Effizienz und Einsparung von Transportkosten schlage ich vor das Fabriken direkt neben Müllhalden gebaut werden, mit Förderbändern die lang genug sind die Spitze der Müllberge zu erreichen.
Das würde mir als Kunde viel Zeit einsparen, die ich dann in das Teig-kneten von Hand investieren könnte.
Noch besser, auch wegen der Umwelt: Am Ende des Produktionsfließbandes haut ein Mitarbeiter mit dem Hammer drauf, und bringt es dann wieder an den Anfang des Bandes…
Ich schlage außerdem vor das Werbeaussagen nur noch auf Klopapier gedruckt werden dürfen, dann landen sie schneller dort wo sie in Wirklichkeit hingehören.

Könnte es sein das ich nur ein Montagsgerät erhalten habe? Bei MIR kann das sehr gut sein, aber hier müsste das Gerät schon an mehreren Montagen gebaut worden sein…

Habe fertig. Und kein Bock mehr auf diesen Scheiß (Kunde vermeldet Unzufriedenheit).

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Links & Kommentare

  • HM 7680 bei Grundig
  • HM 7680 Bedienungsanleitung bei Grundig
  • HM 7680 bei Amazon / Ebay: AM | EB
  • HM 8680 bei Amazon / Ebay: AM | EB (Set mit Zerkleinerer)

Grundig HM 7680 Handmixer

7 Antworten auf „Test: Handmixer Grundig HM8680 / HM7680“

  1. Danke für den „Test“ dieser KnetMaschine,

    ich bin durch die Suche auf Deine Seite gestossen.

    Persönlich finde ich den Text arg lang gezogen. (unnötiges Geschwafel: „außer im Folterkeller“) Denk daran das auch Jugendliche Deine Seite Lesen könnten. Der Text sollte gute Informationen + Datum enthalten und zügig zum „Punkt“ kommen. Unter Blutorgie verstehe ich z.B. Verletzungen wo Blut fliesst. Das schreckt beim Lesen unnötig ab. (Unterschwellig könnte mann damit bereits Sadomasochismus raus hören). Den Text für den Hersteller… den würde ich auch dort hin Senden.

    Sehr schade finde ich das es praktisch gar kein Zubehör für die getestete Grundig auf deren Homepage gibt. (2018.06.17) Bei 700 Watt sollte das möglich sein. Wenn ich mir das Zubehör für einen Krups 9000 Handmixer an sehe, so gibt es dort 5 verschiedene Reibtrommeln, einen Edelstahl Mixeraufsatz für vorne… (vermutlich genau so wie bei Deiner kaputten DDR Maschine), einen grossen kippbaren Knetständer mit Schüssel und Spatel an dem die Krups sicher befestigt wird, usw. Nichts davon gibt es für die getestete Grundig, Merkwürdig.

    Ich bekomme beim Lesen des Textes das schleichende Gefühl das Du da ein SchrottGerät gekauft hast. Schon mal daran gedacht das das Gerät evtl. defekt ist ? Ich würde es bei der gemessenen Leistung (und dem Stufensschalter mit dem vermuteten mechanischen Problem) definitiv gegen ein neues Gerät Austauschen lassen.

    Ich werde mir Deinen Blog genauer an sehen, vielleicht finde ich noch etwas interessantes für mich…

    1. Danke für Deinen „Kommentar“ dieses Testberichtes.
      Zur Möglichkeit eines Montagsgerätes habe ich mich, im zugegebenermaßen langen Text, schon geäußert.
      Die Frage von Zubehör ist keine Frage der Leistung.

      Ich tue mich schwer Zwinkersmileys hinter offensichtlich flapsig/lustigen Stellen zu setzen, weil ich nur ungern des Lesers Humorverständis beleidigen möchte. Wer nicht weiß wann er zu lachen hat, dem seien amerikanische Comedy-Serien empfohlen, da werden die Lacher eingeblendet, und wirklich jeder weiß genau was wann zu tun ist.

      Die einen gehen zum Lachen in den Keller, die anderen zum Foltern. Deine Assoziation zum Sadomasochismus ist natürlich folgerichtig. Sadomaso ist selbstverständlich eine schlimme Sache, dessen Ausübung nicht unter 100 Stockhieben bestraft werden sollte. Wie auch der perverse Hang zum Sammeln von Gartenzwergen. Aber ich schweife ab.

      Solange in unserer Besorgnisrepublik der Nanny-Staat noch nicht vollendet ist werde ich meine Texte nicht bis zur Dummkenntlichkeit selbst zensieren, sondern in Freiheit schreiben, Handmixer-Hersteller verbal auspeitschen, und gefährdete Jugendliche fürsorglich darüber aufklären das die Benutzung eines Handmixers schnell in einer Blutorgie enden kann.

  2. Moin, ich muss an dieser Stelle mal sagen, dass ich zu fast 100% genau dieselben Erfahrungen mit diesem Gerät gemacht habe. Auch ich hatte jahrelang mit einem uralten Bosch-Gerät, dass ich aus einer WG geerbt hatte, wunderbar gearbeitet, viele Brotteige geknetet. Gut, irgendwann war das Gerät kaputt, ok. Beim Neukauf hatte ich mich auch gerade von den üppigen 700 W Leistung locken lassen, und auch sonst beim Namen „Grundig“ auf Qualität gehofft. Leider ziemlich enttäuscht. Leistungsaufnahme bei meinem Gerät, wenn man es fast bist zu Stillstand blockiert, 190 W. Da kann man dann vielleicht auch noch irgendwie Wirkleistung vs. Scheinleistung argumentieren, aber da werden NIEMALS 700 W draus! Das ist schlicht und ergreifend Betrug am Kunden!
    Die Knethaken-Aufnahmen sind in der Tat weich und die Haken eiern, wenn sie sich durch den Teig wühlen, verlassen die 90°-Position mal in die eine, mal in die andere Richtung. Stabil ist anders.
    Nach dem 3. Teig ist der erste Knethaken abgebrochen. Geschweißt, und weiter, nach dem 5. Teig ist der 2. Knethaken abgebrochen. Ebenfalls geschweißt, seitdem halten sie. (Im Ersatzteil-Shop soll ein einzelner Knethaken über 30 € kosten!!! Geht’s noch??? Ein Schelm, wer böses dabei denkt… Stichwort „Betrug“… )
    Nun schlussendlich, nach ca. 1 Jahr, ist auch der Motor tot. Keine Ahnung, ob eine Wicklung oder was anderes, jedenfalls kein Mucks mehr. Nachdem ich auch die vordere Abdeckung abgehebelt habe, habe ich auch die Kunststoff-Zahnräder entdeckt… kein Wunder, dass das alles so weich und instabil ist.
    Mal sehen, ob ich das Ding weiter zerlegt (und womöglich gar repariert) bekomme? Hat jemand ’n guten Tipp, wie ich das Innenleben aus dem Gehäuse bekomme?
    Fazit: Große Versprechungen, Hoffnung auf gute Qualität eines „Markengeräts“, leider ein ziemlicher Reinfall… werde als nächstes wieder ein billiges China-Gerät ausprobieren… die halten oftmals länger als „Markengeräte“… traurig, aber wahr…
    (Und an alle Hersteller solcher und ähnlicher Geräte: Ich würde gern mehr ausgeben, ich zahle auch 150 € für einen Handmixer, wenn ich dafür Qualität bekomme, und keinen Schrott mit einem tollen Namen und gelogenen Zahlen im Prospekt!!!)

  3. Amüsant geschriebener Test, vielen Dank!
    Anzumerken wäre vielleicht noch, dass es Grundig eigentlich nicht mehr gibt. Der Krempel wird von Beko vertrieben und in der Türkei u.a. mit chinesischen Billigteilen zusammengekleistert. Qualität würde ich daher nicht erwarten 😉

  4. Hey Ho,
    ich bin aktuell auf der Suche nach einem Handmixer, drum bin ich hier gelandet ( nach Überspringen der dupzig Testseiten, die ja zu jedem erdenklichen Produkt sofort ausgespuckt werden)

    Ich dachte, ich finde in irgendeinem Forum gute Berichte, aber vorher kam halt diese Seite…. sehr gut und witzig geschrieben, auch wenn der Text lang ist, hab ich mich gefreut 😉 Ich backe jede Woche Sauerteigbrot ( eher ein weicher Teig) und habe deshalb seit drei Jahren eine Küchenmaschine, die ich tatsächlich AUCH nach Kriterien wie Größe der Rührschüssel ausgewählt habe… eigentlich ein Wunder, dass sie bei der Nutzungshäufigkeit noch immer funktioniert wie am ersten Tag. Für Kuchenteig u.a. Kleinkram hab ich allerdings keinen Bpck, das ganze Teil anschliessend zu reinigen, also nun die Suche nach einem Handrührgerät.

    Was ist da für ein Müll auf dem Markt. Bei meinen Schwiegereltern liegen ca. 10 Paare Quirle in den Schubladen, weil dauernd ein neues Gerät gekauft wurde… In meiner Kindheit ( 70er ) gab es IMMER nur den einen Handmixer von Mutti, der IMMER funktionierte, nie qualmte und von dem man wusste, er würde länger leben als man selbst ( hat er nicht), aber sowas wird ja, wie mir scheint nicht mehr gebaut.
    Also hier nochmal Danke für die Mühe, das Lesen der vielen Amazonkommentare und das Bereitstellen der Erkenntnisse. 😉

    1. Danke das du die dupzig „Test“seiten übersprungen hast. Mache ich auch immer. Seltsamerweise gibt es da immer nur viel Banaltext*, ohne echte Infos, dafür große Kauflinks. Warum nur? *kopfkratz* 😉 😀

      Ja, mit der lieben Produktqualität ist es vielfach ein Kreuz, an dem Kunde und Umwelt schwer zu tragen haben. Vielleicht sollte es Dinge nur noch zur Miete geben – wovon ich eigentlich überhaupt kein Freund bin. Es hätte aber den Vorteil das Produkte plötzlich 20 Jahre und länger halten würden, wenn der Hersteller sie auf eigene Kosten reparieren / ersetzen / entsorgen muss.
      Eine Verlängerung der Gewährleistung auf 10, oder zumindest 5 Jahre, würde ja auch schon mächtig helfen. Die 6 Monate die wir haben sind ein Witz, über den die Hersteller sicherlich herzhaft lachen, die Müllhalden allerdings weniger.

      * Puh, gerade noch rechtzeitig ein „B“ gekauft.

  5. Das Gerät ist nicht viel wert, habe mich auch angesch…………….Mein Biskuitteig fällt neuerdings (seit ich dieses Teil einsetze) zusammen. Wird nicht schnell und luftig genug geschlagen ,die Sahne wird auch nicht richtig fest. Aber der Zerkleinerer ist gut, der hackt sogar Nüsse, aber ich habe eben einen Handmixer gebraucht…………….!

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