Nun darf sich der Philips HR3741/00 auf meinen Test mit Hefeteig freuen. Der ganze Karton zittert schon – ich weiß überhaupt nicht warum… 😀
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Inhalt
- Ersteindruck
- Laufgeräusch
- Die erste Stufe
- Schalter
- Kühlung
- Kurzzeitbetrieb
- Quirle & Knethaken
- Die erste Stufe
- Hefeteig kneten
- Gemessene Daten
- Genörgel kompakt
- Lob kompakt
- Fazit
- Update
- Links & Kommentare
Ersteindruck
(Der weiße Mixer auf den Fotos ist Omas DDR-Mixer)
In meinen Auswahl-Überlegungen zum Thema Handmixer war der Philips HR3741/00 eigentlich mein Favorit, bis mich Grundig mit seinen angeblichen 700 Watt verführt hatte – meine Erfahrung mit dem war leider überschaubar positiv: Test: Grundig Handmixer im Alltag. Nun also doch der Philips…
Der HR3741/00 kommt in klassischer Handmixer-Form, aber mit modernem Design-Anstrich – ich find’s recht gelungen. Die Oberflächen sind alle glatt, ohne Gummierung oder Soft Grip, und somit langzeitbeständig und leicht zu reinigen.
Das Kabel kommt oben raus, wodurch der Mixer beliebig seitlich abgelegt werden kann. Vertikal steht er auch sicher. Das Kabel ist mit 120 cm recht kurz, aber da sich bei meiner Küchenplanung jemand einen Kopf mit den Steckdosen gemacht hat ist ein kurzes Kabel für mich eher ein Vorteil.
Die Verpackung besteht fast nur aus Pappe – nur der Handmixer selbst ist in einer dicken Folie verpackt. Den Quirlen sehe ich gleich an das einer etwas krumm ist, das geht ja gut los…
Laufgeräusch
Klingt ziemlich nach klassischem Handmixer-Sound, allerdings ein bisschen „freundlicher“, „softer“ als Omas DDR-Mixer. Man hört auch ein bisschen das Gebläse im Motorsound. Ich würde den Sound als eher angenehm als unangenehm beschreiben. Für einen Handmixer. Weiter unten beim Hefeteig kneten gibt’s ’ne Hörprobe.
Er ist weder besonders laut noch leise – ich würde sagen einen Tick leiser als der DDR-Mixer. Die Lautstärke ist im Handbuch mit 86 dB(A) angegeben.
Schalter
Der Geschwindigkeitsschalter hat 5 Stufen, völlig ausreichend. Der Schalthebel ist lang genug, und rastet schwer genug ein, so dass er ziemlich gut zu bedienen ist – man landet dort wo man hin will.
Die Turbo-Taste bringt noch mal extra Speed, der Handmixer hat somit effektiv 6 Stufen. Sie ist groß & sehr leicht zu drücken, so dass man auch mal länger damit rühren kann. Ob man das sollte ist möglicherweise eine andere Frage – das Handbuch schweigt sich zur Maximallaufzeit im Turbogang aus. Vom Klang her hört es sich ein bisschen so an als ob hier letzte Rille gefahren wird. Sahne soll aber laut Handbuch auch mit Stufe 5 gelingen. Update: Tut es auch, problemlos.
Die Auswurftaste funktioniert ohne Hakellei. Die Quirle kommen mit Schwung heraus.
Kühlung
An den vorderen grauen Schlitzen wird Luft eingesaugt (an den Quirl-Aufnahmen ist streng genommen auch etwas Unterdruck). Das man die oberen Schlitze verschlossen hat mag gute Gründe wegen des Inneren des Bedienfelds haben (damit Schaltermechanik nicht so einstaubt?), oder vielleicht auch nicht, man weiß es nicht. 🙂 Oben anzusaugen wäre tendenziell besser, weil dort die Luft (ein klitzekleinwenig) sauberer sein dürfte…
Klartext: Wenn’s in der Schüssel staubt, dann wird der Staub auch ins Gerät gezogen. Über die hinteren Schlitze wird die warme Luft ausgeblasen, und auch der Staub weiter in die Küche verteilt.
Kurzzeitbetrieb
Laut Anleitung darf der HR3741/00 maximal auf Stufe 5 betrieben werden, mit folgender Zeitdauer:
- Schwere Teige, mit den Knethaken: 5 Minuten. Max 1Kg Mehl + 750g Flüssigkeit.
- Leichtere Teige, Sahne, etc., mit den Quirlen:
- 500 ml: 6 Minuten, oder:
- 8 Eier: 2 Minuten, oder:
- 750 g Teig: 3 Minuten
Weiter im Handbuch:
„Verarbeiten Sie nur eine Portion. Lassen Sie das Gerät auf Raumtemperatur abkühlen, bevor Sie mit der Verarbeitung fortfahren.“
Und unter „Tipps“ heißt es:
„Lassen Sie Ihren Mixer nach der Verarbeitung großer Mengen sowie nach einer langen Verarbeitungsdauer 2 Stunden lang abkühlen, bevor Sie ihn erneut verwenden.“
Bisschen schwammig… Soll wohl bedeuten: Falls man die maximale Laufzeit nicht ausgereizt hat reicht es „auf Raumtemperatur“ abkühlen zu lassen. Bei den kurzen Maximallaufzeiten ist es allerdings eher unwahrscheinlich das man um die 2-Stunden-Regel herum kommt…
Zur Maximallaufzeit der Turbo-Stufe schweigt man sich gänzlich aus, da muss der Kunde komplett raten wie lange es dauert bis der Handmixer explodiert. Auf der Webseite finde ich „Die Turbo-Funktion gibt zusätzliche Stöße ab, wenn Sie etwas mehr Power brauchen.“. Aha. Mehr Power, also Kraft, bräuchte ich höchstens im Hefeteig, wo der Turbo eh nicht benutzt werden darf. Was das Marketing eigentlich sagen wollte ist Drehzahl, nicht Kraft.
Fazit: Dieser Handmixer erfordert den zusätzlichen Kauf einer Stoppuhr mit Signalton (hier, bitte: AM | EB) 😉 , will man im Rührgefecht nicht Gefahr laufen die maximalen Laufzeiten zu überschreiten, und so möglicherweise den Garantieanspruch zu verlieren.
Quirle & Knethaken
Die Quirle bestehen aus dem exakt gleichen seltsamen Material wie bei Grundig (auch exakt gleich seltsam magnetisch). Irgendein Leichtmetall-Kram der mit Abstand nicht so stabil ist wie Edelstahl. Um die Knethaken mache ich mir aber keine Sorgen, eher um die Besen der Quirle, da braucht’s nicht sooo viel Kraft um sie zu biegen.
Quirle & Knethaken können nicht falsch herum eingesetzt werden, weil die losen Kunststoffringe auf den Achsen entsprechende Rillen haben. Die Ringe verschließen dann auch gleich die Quirl-Aufnahme, so dass kein Dreck hinein kann.
Toll, ich habe extra ein Gerät gekauft bei dem die Kraftübertragung auf die Quirle ohne Kunststoffmantel ist, und worin landen die Edelstahlnasen der Quirle dann im Gerät? …. In Plastikaufnahmen – IHR HONKS. ICH GEBE AUF – ES GIBT NUR NOCH SCHROTT. ES SOLL NICHT DAUERHAFT HALTEN. BITTE IN EIN PAAR JAHREN NEU KAUFEN! DANKE, LIEBER DUMMER KUNDE!
Na gut, FALLS es richtig schlimm guter Kunststoff ist, dann kann das SEHR lange halten – das dumme ist nur das es für den Kunden eine Lotterie ist, weil man dem Kunststoff seine Qualität ja nicht ansehen kann…
Immerhin: Die Stabilität mit der die Knethaken gehalten werden ist schon mal erheblich besser als beim Grundig, und minimal schlechter als beim DDR-Mixer. Ein sichtbares rumeiern / biegen im schweren Hefeteig ist nicht festzustellen.
Quirle und Knethaken sind leicht einzusetzen, weil die immer nur maximal eine 1/4-Drehung brauchen um einzurasten. Das ist auch besser als beim Grundig.
Das Zahnrad auf dem linken Quirl / Knethaken hat bei diesem Modell keine Funktion. Es ist für den Antrieb einer drehenden Rührschüssel, die es auf Wunsch in einem Set mit dem Mixer gibt, Modell HR3745/00: AM | EB.
Ich erreiche mit Quirlen & Knethaken nicht den Boden des Rührtopfes. Soll ich nun extra Rührtopfe recherchieren & kaufen die von innen gemessen nicht höher als 140 mm sind?…
Die Besen selbst sind sehr hoch – das kann gut oder schlecht sein, je nachdem ob man Luft untermischen möchte oder gerade nicht. Es wird hier kaum möglich sein „ohne Luft zu rühren“. Meist will man aber Luft, bei Sahne oder Kuchenteig, also würde ich das eher als Plus betrachten.
Der Besen des rechten Quirls eiert ein wenig, was ich per Edding korrigiert habe. Die Achse eiert minimal, noch akzeptabel, fummel ich nicht dran rum.
Bei den Knethaken eiert der rechte heftig, was ich ebenfalls per Edding immerhin so korrigiere das er an seinem Ende visuell ohne zu eiern läuft. Unrund ist er aber immer noch (im Spiralteil wohl), denn der ganze Handmixer schüttelt sich immer noch ein klein wenig, wenn die Knethaken drin sind.
Die erste Stufe
Die Stufe 1 läuft zu schnell, sehe ich schon im Leerlauf, nun gut, trotzdem richtig testen:
Die Erstrührung ist die Vermengung von 300g Mehl, Salz und Trockenhefe, mit den Quirlen, auf Stufe 1.

Es staubt. Nicht megamäßig, aber doch deutlich. Ich habe keine Minute gerührt, da hat sich schon deutlich Mehl in den Ansaugschlitzen abgesetzt.
Als zweites kommt die Tomatensoße dran. Ich kann nicht an mich halten und reiße mir die Klamotten vom Leib – möglicherweise weil sie weiß sind. Das war eine kluge Idee, denn es spritzt, aber leider ist keine Frau in Sicht die mir nun passenderweise die Tomatensoße vom Bauch schlabbern könnte, bedauerlich. Nach wenigen Sekunden rühren sieht die Geräteunterseite so aus:
Ok, zuviel Action im Topf, dann nehme ich mal die Knethaken um Salz & Gewürze einzurühren. Geht, aber der Aktionsbereich der Haken ist sehr begrenzt, was das ganze wenig effektiv macht. Nicht so das was man will.
Die Gehäusetemperatur betrug kalt 26,6 Grad. Nach 2,5 Minuten rühren, ohne dass das Gerät hier irgendetwas ernsthaftes zu tun hätte, beträgt sie 35,4 Grad. Der wärmste Punkt ist oberhalb des Motors (unter dem Griff).
Hefeteig kneten
5 Minuten lang darf ich laut Anleitung maximal kneten. Nach meiner Tomatensoße hätte ich natürlich gerne gleich den Teig geknetet – darf ich aber nicht, da das Gerät ja erst abkühlen muss. Ich stelle mir also einen Wecker auf 30 Minuten, und prüfe dann erneut die Gehäusetemperatur:
Per Hand würde ich sagen „kalt“, aber das IR-Thermometer zeigt noch 30,2 Grad an, also noch mal den Wecker auf 30 Minuten stellen:
28,8 Grad. Tja, gegen Ende dauert’s halt immer länger, normal. Würde bestimmt reichen, aber ich leg jetzt spaßeshalber noch mal 60 Minuten drauf, bin dann bei 2 Stunden:
27,6 Grad, also 1 Grad mehr als ursprünglich, aber die Raumtemperatur ist nun auch etwas höher, später Nachmittag, 30°C Bruthitze draussen – was mach ich eigentlich hier drinnen? 😉
Gut. So, dann kann es jetzt ja schon losgehen. 🙂 Meinen Hunger musste ich allerdings zwischenzeitlich anders stillen. 😀
Per Stoppuhr achte ich darauf die maximale Betriebsdauer auch ja einzuhalten – falls mir das Getriebe wie beim Grundig wieder um die Ohren fliegt, will ich diesmal ganz genau wissen, wie lange es gedauert hat. 😀
Dem geneigten Interessenten mag hier langsam dräuen das solche Maximallaufzeiten, also der „Kurzzeitbetrieb“, lachhaft und praxisfremd sind – Geräte die eine Stoppuhr, oder ein Infrarot-Thermometer benötigen, und sehr viel Zeit. Und bei den „2 Stunden abkühlen“ müsste man sich ja auch merken wann das war… Benutzungsunfreundlicher geht’s wohl kaum.
Früher oder später werden die Maximallaufzeiten im Alltag sowieso nicht eingehalten werden, das Gerät also laut seiner Spezifikation garantiert überbeansprucht werden, was dem Hersteller natürlich auch sehr klar ist. So naiv und lebensfern kann ein Hersteller ja gar nicht sein…
Ich knete, beginnend auf Stufe 1, damit’s nicht so arg staubt, dann recht bald auf Stufe 5. Wie beim Grundig bin ich mit dem Knetergebnis sehr zufrieden, der Teig wird sehr klebrig, sehr gut durchmischt. Eindeutig besser als beim DDR-Mixer. Wie beim Grundig muss ich auch hier zweimal Mehl nachlegen, und mein Rezept mal etwas ändern, damit das in Zukunft gleich passt.
Im Vergleich zum DDR-Mixer ist das gute Knetergebnis aber auch mehr Arbeit für den Endanwender, denn die Knethaken gehen nicht „von selbst“ durch den Teig. Der Teig neigt stark dazu sich an einen Haken zu klammern, womit er einiger Knetpein entgeht. Will man es ihm richtig geben muss man die Maschine entsprechend führen, mit recht viel Kraft, auch mal aus dem Teig heben, neu ansetzen…
Die angeblichen 450 Watt des HR3741/00 sind nicht in Sicht. In der Spitze sehe ich auf Stufe 5 mal 172 Watt, minimal mehr als beim Grundig (mit angeblich 700 Watt). Mich beschleicht das Gefühl das Prospektpapier geduldig ist… 😀 Wird da überall der gleiche 150-Watt-Motor eingebaut und in der Marketingabteilung die gedruckte Watt-Leistung ausgelost? 😀
Man hört auch am sehr deutlichen Drehzahlverlust das die „450 Watt“ sich genauso durch den Teig ackern müssen wie Omas 150-Watt-Handmixer. Ich würde fast sagen das an einigen Stellen die Drehzahl sogar noch mehr eingebrochen ist. Etwas mehr Power würde ich dem Philips aber trotzdem zugestehen, schließlich haben seine Knethaken deutlich mehr Widerstand im Teig als die des DDR-Mixers, da sie „mehr Form“ enthalten.
Nach knapp 5 Minuten, minus zweimal Mehl nachlegen, also netto ca. 4 Minuten Knetarbeit beträgt die Gehäusetemperatur 44°C.
Vom Grundig noch traumatisiert – ein nagelneuer Handmixer schröcht sich das Getriebe in die ewigen Jagdgründe, habe ich diesmal vorsichtshalber eine Tonaufnahme mitgeschnitten – ich hoffe das ist mit dem neuen Datenschutzgesetz konform und verletzt keine Grundrechte des Handmixers. 😉
So, Pizza-Teig fertig. Ich würde jetzt eigentlich gern noch schnell ’nen Teig für Zitronenkuchen rühren, aber die Pflicht ruft: 2 Stunden abkühlen lassen. Ich stell mir dann mal ’n Wecker damit ich weiß wann das Gerät wieder zu gebrauchen ist… 😀 😀 😀 Humor is wenn man trotzdem lacht…
Gemessene Daten
- Länge der Quirle & Knethaken: 142 mm (ab Unterkante des Mixer-Hauptgehäuses)
- Leistung beim Hefeteig-Kneten, höchste Stufe: ca. 170 Watt (450 Herstellerangabe)
- Standby: 0,0 Watt
- Kabellänge: 120 cm
- Gewicht: 1013 g
- Gewicht der Quirle / Knethaken: 73 g / 90 g
Fazit
Ich bezweifle das Geräte überhaupt noch beim Hersteller getestet werden (geht mir aber nicht unbedingt nur mit Handmixern so). Jedenfalls nicht auf Qualität & Langlebigkeit. Die Produktentwicklung beschränkt sich wohl auf ansprechendes äußeres Design, Schicki-Schacki-Features (hier eine Turbo-Stufe), und dem Anspruch etwas zu bauen das möglichst billig zu produzieren ist.
Was ich in einigen Stunden Test an Mängeln im Produktdesign herausbekomme soll einer internen Testabteilung entgehen? Die ham nix anderes zu tun, ich schon! Es ist daher schwer zu glauben das die Hersteller nicht wissen was für einen Murks sie bauen. Insofern kann ich da, wie bei Grundig auch, nur Absicht vermuten, geplante Obsoleszenz. Die internen Tests dürften dann wohl auch eher verifizieren ob das Gerät stabil genug ist die Gewährleistungsfristen (oder Garantie) zu überleben, andererseits aber auch keine zu lange Lebensdauer zu besitzen…
Rund laufende Quirle / Knethaken darf man heutzutage wohl gar nicht mehr erwarten. Und das ein Hersteller mal Mehl / Tomatensoße auf Stufe 1 rührt und sich dann vollgespritzt in der Mehlwolke fragt was hier falsch laufen könnte, offenbar auch nicht.
Geräte die mit Absicht so gebaut werden das sie nach wenigen Minuten überhitzen und so die Lebensdauer verkürzt wird, auch normal. Man schränkt den „bestimmungsgemäßen Gebrauch“ einfach auf vollkommen praxisferne Gebrauchszeiten/-muster ein, fertig.
Der dumme Kunde sollte besser die maximalen Laufzeiten seiner Haushaltsgeräte im Kopf haben – hier sind es 4 verschiedene Zeiten, je nachdem was und womit man rühren möchte. Bitte auswendig lernen… Sonst kann man ggf. auch noch die Garantie verlieren. Und natürlich sollte der Kunde viel Zeit mitbringen, und ein ausgefeiltes Zeitmanagment für den Tagesablauf erstellen. „Gerät abkühlen lassen“, muhaha. Seien Sie doch ein kluger Kunde und kaufen am besten 2 oder 3 Handmixer, denn Sie könnten ja mal in die Verlegenheit kommen nach dem Rühren von Kuchenteig auch noch Sahne schlagen zu wollen, ohne 2 Stunden zu warten! 😀
Plunder ab Werk, Hauptsache es sieht schick aus. Was anderes kann man heute größtenteils wohl nicht mehr kaufen.
Stimmt was mit Deinem Blutdruck nicht?
Ist das jetzt nich ’n bisschen viel Gemecker?
Ja, ich bin auch ein bisschen gemein. Bisher ist gar nichts passiert und das Gerät hat seine Aufgabe erledigt. Allerdings unter starkem Ächzen. Ich bezweifle stark das dieses „2-6 Minuten Überhitzungs-Gerät“ sonderlich alt werden wird, dagegen sprechen die hohe Wärmeempfindlichkeit, und/oder die absolut mangelhafte Motorleistung – wie herum man es sehen will… Ein Motor der nicht ständig auf halb Acht fährt würde ja auch nicht so heiß werden… Und man bedenke: Die Kühlung ist an die Drehzahl gekoppelt – die bricht hier unter Last ordentlich ein, genau dann wenn sie am meisten benötigt wird… Vielleicht sollte man in solche Geräte besser einen simplen PC-Lüfter einbauen, der unabhängig von der Motordrehzahl ist… Oder, total revolutionär: Einen Motor der die versprochene Leistung hat… Oder: Ein 2-Gang Getriebe, wie ihn jeder Akkuschrauber hat…
Genörgel kompakt
- Kurzzeitbetrieb
- Mangelnde Kühlung, Gerät für einen normalen Gebrauch zu schwach ausgelegt.
- Abkühlphasen nötig – hochgradig gestörter Arbeitsfluss, Zeitmanagment nötig.
- 4 verschiedene Maximallaufzeiten, extrem kompliziert, kann sich eh niemand merken, wodurch das Gerät früher oder später überlastet werden wird.
- Bei einem Gerät mit Kurzzeitbetrieb könnte sich der Hersteller im Schadensfall ggf. auf „nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch“ herausreden.
- Motor hat nur ca. 170 Watt Leistung, statt 450.
- Quirle / Knethaken aus Metall, im Gerät jedoch nur Plastikaufnahmen (nach meiner Recherche existieren wohl keine Geräte mit Metall-Metall-Aufnahme mehr).
- Quirle / Knethaken nicht aus normalem Edelstahl, labiler als normaler Edelstahl (bei den Knethaken mache ich mir allerdings gar keine Sorgen).
- Quirle / Knethaken laufen nicht rund.
- Quirle / Knethaken zu kurz.
- Stufe 1 viel zu schnell. Staubt und spritzt.
Dadurch werden die 5 Stufen auch zum Pseudo-Feature – ein so geringer Drehzahlunterschied zwischen den Stufen hat keinen praktischen Mehrwert. - Mehlstaub wird vorn willig eingesaugt, landet im Gerät (schadet u.U. der Lebensdauer), und wird sicherlich zum Teil auch hinten wieder ausgeblasen und in der Küche verteilt.
Lob kompakt
- Geschwindigkeitsschalter, Turbo- und Auswurftaste gut bedienbar.
- Keine gummierten Teile, kein Soft-Grip. Langlebig & gut zu reinigen.
- Kabel stört in keiner Abstellposition.
- Verpackung mit eher wenig Plastik.
- 2 Jahre Garantie.
- Günstiger Preis (Keine Entschuldigung für falsche Angaben).
Update
Ich habe nun einige male meinen Hefeteig geknetet und komme zu dem Schluss das mir das auf Dauer zu viel Ackerei ist – fürs Gerät, und für mich. Solange der Teig noch klebrig ist wird er sehr gut durchmischt, das ist schön, aber das Maschinchen quält sich ordentlich, und der Anwender auch ein bisschen. Lege ich Mehl nach, damit der Teig seine finale Konsistenz bekommt, so wird der Teig trockener, und dann ist es ein richtiger Akt die Knethaken so in den Teig zu bringen das er weiter gut durchmischt wird. Der Teig will sich immer um einen der Haken wickeln, und weil der andere zu weit entfernt ist passiert knettechnisch fast nichts…
Immerhin: Die Stabilität der Knethaken & deren Aufnahme im Gerät scheint wirklich gut, da biegt sich nichts. Die Kräfte die ich auf die Knethaken ausübe sind VIEL größer als es beim DDR-Handmixer war – weil es viel mehr Kraft bedarf die Haken in den Teig zu schieben – weil sie „mehr Mechanik“ (längere Spiralen) besitzen…
Was bleibt? Wenn man mal die Werbeaussage „Mit dem leistungsstarken 450-W-Motor ist selbst die Arbeit mit dem zähesten Teig ein Kinderspiel.“ aus Versehen überlesen hat 😉 , dann hat man einen normalen Handmixer mit sehr guter Bedienung und unbekannter Lebenserwartung vor sich.
Mein Gesamt-Fazit nach 2 Handmixer-Tests: Was habe ich nach den Tests gelernt?
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Links & Kommentare
Danke für deine lebensnahe und lebendige Testung. Bitte erwähne doch noch wie lange die Knet- und Rührstäbe aus dem Gerät heraus stehen und welchen Durchmesser sie haben.
Vielen lieben Dank!
Hi Nicoletta, schau mal unter Gemessene Daten 😉
Hallo Christian
Mein RG 28s, auch von Oma, hat heute seine Zähne im Getriebe verloren. Nun steh ich vor dem gleichen Problem das Du hattest.
Da Du schon getestet hast, bleibt mir zum Glück der Murks erspart.
Ich werde eine Poliermaschine mit integrierten Planetengetriebe mit einen selbstgebauten Rührquirl kombinieren.
Die Poliermaschinen sind sehr ausdauernd und kraftvoll.
Vielen Dank für die Beurteilung der getesteten Geräte.
Ernst
Das Gerät würden sich meine Augen vermutlich nicht anschauen wollen, in der Küche, aber die Idee ist hammergeil. ??
Oder man macht es konsequent, und baut auch noch eine Küchenmaschine aus einer Standbohrmaschine. ?
Hmm, wo liegen eigentlich Betonmischmaschinen so preislich? ??